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Clubkultur in Aachen darf nicht sterben – Wie die Clubkultur in Aachen systematisch verkleinert wird

Ich kann mich noch gut daran erinneren, als das Aoxomoxoa, der Jakobshof und der Tanzpalast geschlossen wurden. Viele Leute wurden daraufhin laut und lauter für die Aachener Clubkultur… Ich bin jetzt seit kurzem 29 Jahre alt und ich nehme die Geschehnisse der letzten Jahre nun einfach nicht mehr hin. 
Am Freitag, dem 25.1.19, wurde ein Gerichtsurteil gegen den Musikbunker verkündet, das auch gravierende Auswirkungen auf die Clubkulturszene in Aachen allgemein haben könnte. Ich will nicht, dass Aachen irgendwann verstummt und leise bleibt, während in Stadtheater und Neues Kurhaus Millionen verschwinden, von denen MEINE Generation nichts hat. 
Demonstrationen hat es gegeben, Petitionen hat es gegeben, aber entweder wird das missachtet oder nicht ernstgenommen. Ich erinnere mich noch, als diese „Macht mal Lärm Initiative“ ins Leben gerufen wurde. Man hat sich damals damit zum ersten Mal AKTIV im Stadtrat beschäftigt. So muss es weitergehen. Machen statt immer nur reden! Der Dialog wurde zwar gesucht mit dem Musikbunker, und ich finde auch die Kompromissbereitschaft sehr bemerkenswert, aber da muss mehr kommen. Es kann aber nichtsdestotrotz einfach nicht sein/Ich persönlich finde es unerträglich, dass erzkonservative Menschen über unsere Clubkultur entscheiden dürfen. 
Was bedeutet das Urteil für den Bunker? Natürlich läuft trotz der Einlassbeschränkung der Konzert- und Clubbetrieb im Musikbunker weiter. Ein Lärmschutzkonzept, das für den Außenbereich des Bunkers erstellt werden muss und das alte Konzept abdecken könnte, führt eventuell dazu, dass in Zukunft wieder ein normaler Betrieb aufgenommen werden kann.
Aber eben nur eventuell! Club-Kultur wird in Aachen nicht respektiert.
Generell finde ich sehr schade, dass der Senat nicht sagt: „Ey hallo, Sie wohnen in einer Großstadt, dann ziehen Sie eben aufs Land, da isses dann auch leiser.“ 
Wenn das so weitergeht, werden die jüngeren Generationen auch keine Lust mehr haben, sich in der Innenstadt aufzuhalten, weil die Clubkultur sich auflöst. Was kommt dann als nächstes: Das Nox? In der Pontstraße vielleicht irgendwelche Abendsperren? Und wenn wir keine Kultur haben, dann haben alle keine Kultur. Ich denke da muss man Feuer mit Feuer bekämpfen! Weil WIR letzten Endes auch diese Kultur schaffen. Ich finde dieses Selbstverständnis dahinter von so vielen Leuten: „Ja aber die müssen leise sein“ Das funktioniert nicht. Ich sehe es halt kommen, Jugendliche, junge Menschen und generell auch junge Erwachsene, die gebunden sind weil sie hier studieren, hier leben und auch ihre Familien haben, die werden frustriert sein und die werden ihren Frust irgendwie rauslassen und ich sehe es kommen: Ich sehe jede Menge illegale Partys stattfinden, ich sehe jede Menge Krawall an öffentlichen Plätzen, ich sehe jede Menge Krach an öffentlichen Orten, wo es vorher nie stattgefunden hat, denn die Leute haben kein Auslass, keinen richtigen Ort mehr. Und ich kann mir sogar richtig gut vorstellen, dass sich verbitterte Jugendliche oder junge Menschen hinsetzen werden mit ner Bluetooth Box die unendlich laut ist, dann in den Frankenberger Park und das würde ich sogar noch unterstützen und mich mit nem Kasten Bier danebensetzen und dann würde ich so laut sein wie es nur geht denn das schlimmste was passieren kann ist, dass das Ordnungsamt kommt und dir nen Fuffi aufbrummt und einen Platzverweis gibt und das ist die Zukunft die man jetzt hat, das kann man sich dann im Vergleich dazu mal in Berlin angucken oder in anderen Städten. In Berlin oder in anderen Städten findet kein Clubsterben statt. Denn die haben eine Open Air Kultur in Parks, das wird halt auch kommen und da hat die Stadt Aachen noch weniger Lust drauf. Wie soll das denn aussehen, wenn sich die Leute über einen schallisolierten Luftschutzbunker, der 20 m unter der
 Erde ist, aufregen? Denn die Leute gehen doch nicht weg, nur weil dieses Urteil gefallen ist. Diese Vorstellung einfach, so durch ein Urteil irgendwas zu verändern.
Das, was ich tun kann, tue ich: Ich möchte für meine Generation und für die Aachener Clubkultur ein Zeichen setzen!
In den kommenden Wochen werde ich ein Projekt ins Leben rufen, um den Musikbunker AKTIV zu unterstützen und wieder laut zu werden.
Unsere Aachener Clubkultur lässt sich durch dieses Gerichtsurteil nicht vernichten!
Unsere Clubkultur in Aachen soll nicht noch weiter sterben!
Ich, und ich hoffe ihr auch, nehmen es nicht lautlos hin!
WIR sind die Aachener Clubkultur, und WIR haben ein Recht mitzumischen und mitzuentscheiden!
Politik lebt davon, nicht nur zu reden, sondern zu machen!
Ich habe es satt, immer nur zu diskutieren. Wir müssen JETZT was tun.
Und es gibt schon genug Leute, auch im Stadtrat, die immer nur reden, statt machen. 
Zwischenzeitlich wurde nun auch das KingzCorner geschlossen. Es tritt genau das ein, was ich sage. Es kann nicht sein, dass man jetzt immer noch diskutiert, um zu einer Lösung zu kommen.
Es muss mehr gemacht statt diskutiert werden! Wo sollen sich Jugendliche, junge Erwachsene und Erwachsene noch aufhalten können?
Und traurig ist es auch, dass gerade in diesem Fall es an einzelnen Mitarbeitern der Stadtverwaltung scheitert. Nachdem 2015 ein Bauantrag zur Erweiterung der Öffnungszeiten nach 22 Uhr gestellt wurde, musste dieser durch das KingzCorner, trotz Bewilligung, dann im Jahr 2017 zurückgezogen werden, weil die Auflagen und damit verbundenen baulichen Änderungen so immens waren, dass sich das KingzCorner dies trotz Unterstützung der Stadt Aachen und anderer finanzieller Unterstützung nicht mehr leisten konnte.
Nun hat sich nach langjährigem Austausch aber die personelle Situation in der Stadtverwaltung geändert und neue Sachbearbeiter finden plötzlich jede Menge nie dagewesene Probleme, angefangen mit der grundsätzlich untersagten Neueröffnung von Nachtbetrieben in der Innenstadt oder Mischgebieten über Emissionsschutz bis zu Sicherheitsbedenken.
Was wollen wir für eine Clubkulturszene schaffen, in der BÜROKRATIE über dem Wunsch und Willen der Akteure und Besucher steht?!?
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