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Inklusionsquote in NRW im Schuljahr 2018/2019

Das statistische Landesamt NRW (IT.NRW) vermeldet, dass im Schuljahr 2018/2019 in NRW die Inklusionsquote an allgemeinbildenden Schulen 43,1% und damit fast 1% mehr als im letzten Jahr beträgt. Klingt toll? Nun ja…

Ein schneller Blick in die Landesdatenbank NRW zeigt auch:
Die Anzahl von Schülerinnen und Schülern an Förderschulen ist im Schuljahr 2018/2019 auf 77.924 gestiegen (davon 443 an Förderschulen Realschule/Gymnasium). Im vergangenen Schuljahr 2017/2018 waren es noch 76881 SuS (davon 435 an Förderschulen Realschule/Gymnasium).
Die Anzahl der SuS an Förderschulen ist also um ca. 1,4% angestiegen.
Für die vergangenen Jahre sieht das an den Förderschulen so aus (Diagramm am Ende der Tabelle):
[table id=86 /]
Und auf einen Blick:

Falls Ihr in den folgenden Tagen also Berichte darüber hört oder lest, wie toll das doch klappt mit der Inklusion…
Man könnte ja auch mal kritisch hinterfragen, warum sowohl die Inklusionsquote als auch die Beschulung an Förderschulen zunimmt (z. B., weil eine Regelschule bei einem höheren pädagogischen Förderbedarf der Kinder mehr finanzielle oder personelle Ressourcen erhält bzw. kleinere Klassen bewilligt bekommt). Ich bin gespannt auf die weitere Berichterstattung in den Medien.
Disclaimer: Ich möchte hier explizit nicht IT.NRW vor den Karren fahren. Deren Aufgabe ist es, Daten zu sammeln und aufzubereiten. Die Pressemeldung präsentiert genau diese Daten, deren Auswertung und Einordnung die Aufgabe der interessierten Öffentlichkeit ist. Im Rahmen meiner politischen Recherchearbeit habe ich bisher immer einen wertschätzenden Kontakt zu freundlichen, hilfsbereiten und aufgeschlossenen Menschen von IT.NRW gehabt.